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Warum sind manche Geräte so schwer zu reparieren?

· 3 Minuten Lesezeit

Manche Dinge gehen kaputt – das ist normal. Aber warum ist es oft so unnötig kompliziert, sie zu reparieren?
Wer schon mal versucht hat ein Handy aufzuschrauben oder den Akku eines Akkuschraubers zu tauschen, kennt das Frustgefühl: Spezialschrauben, verklebte Gehäuse oder kein Ersatzteil in Sicht.

Die traurige Wahrheit: Viele Geräte werden absichtlich reparaturunfreundlich gebaut. Warum das so ist – und was sich ändern muss – erfährst du hier.

1. Design statt Dauer

Früher war das Motto: „Reparieren statt Wegwerfen“. Heute zählen oft Aussehen und Kompaktheit mehr als Langlebigkeit oder Zugänglichkeit. Geräte werden immer dünner, leichter, schicker – aber:

  • Akkus werden fest verklebt statt gesteckt.
  • Gehäuse lassen sich nicht mehr öffnen, ohne etwas zu zerstören.
  • Bauteile sind verpresst oder so verschachtelt, dass man ohne Spezialwerkzeug kaum drankommt.

Das spart dem Hersteller Geld – kostet uns aber Lebenszeit, Nerven und Ressourcen.

2. Ersatzteile? Fehlanzeige.

Selbst wenn man weiß, was kaputt ist – oft gibt es einfach keine Ersatzteile zu kaufen. Oder sie sind so teuer, dass sich die Reparatur wirtschaftlich nicht lohnt. Noch schlimmer:

  • Manche Hersteller liefern Ersatzteile nur an „autorisierte“ Werkstätten.
  • Reparaturanleitungen werden geheim gehalten – statt sie öffentlich zugänglich zu machen.

Das nennt sich geplante Obsoleszenz: Produkte werden nicht nur so gebaut, dass sie schnell kaputtgehen – sondern auch so, dass sie schwer reparierbar sind.

3. Software als Sperre

In moderner Elektronik steckt nicht nur Technik, sondern auch Software. Und auch die kann Reparaturen behindern:

  • Akkus oder Teile sind mit der Software „verheiratet“ – nach dem Tausch streikt das Gerät.
  • Fehlermeldungen lassen sich nur vom Hersteller zurücksetzen.
  • Updates machen ältere Geräte langsamer oder unbrauchbar.

Gerade bei Smartphones, Druckern oder Laptops ist das ein wachsendes Problem.

4. Und jetzt? Repair-Revolution!

Die gute Nachricht: Es bewegt sich was. Die Right-to-Repair-Bewegung (Recht auf Reparatur) kämpft weltweit dafür, dass:

  • Geräte reparaturfreundlich designt werden,
  • Ersatzteile & Anleitungen frei zugänglich sind,
  • Reparaturen nicht künstlich erschwert werden.

Auch wir im Repair-Café setzen ein Zeichen: Wir zeigen, dass Reparieren möglich ist – und notwendig. Nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt.

Fazit

Schwer zu reparieren? Ja, oft leider mit Absicht. Aber je mehr Menschen sich informieren, fragen, reparieren (oder es wenigstens versuchen), desto mehr Druck entsteht auf Hersteller und Politik.

Also: Nicht aufgeben, sondern Aufschrauben! Und wenn du Hilfe brauchst – wir sind für dich da.